Für unsere Dachschräge konnten wir in den Möbelhäusern leider kein passendes Bett entdecken, also mussten wir wieder selber ran. So schwierig kann das ja nicht sein. Und so war es auch.
Voraussetzungen
- Es sollte ein Bett mit den Standardmaßen 180×200 werden.
- Die Höhe des Bettes sollte auf Grund der Dachschräge etwa 55cm betragen
- Der Preisrahmen sollte möglichst unter 100€ liegen
Material
Folgende Materialien haben wir benötigt:
Position |
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4x Leimholzplatte Akazie 200x18x2000 [mm] |
2x Holzleiste Buche 20x27x2000 [mm] |
1x Glattkantbrett Fichte 44x74x2000 [mm] |
4x Holzdübel 6×30 [mm] https://amzn.to/3cLmG3U (Anzeige) |
28x Schraube Spax 4.0×40 [mm] https://amzn.to/3pPCDtU (Anzeige) |
4x Bettfuß mit Eckwinkel https://amzn.to/2YGwNin (Anzeige) |
6x Abdeckkappen D12 [mm] für Schrauben TX20 https://amzn.to/3rdmQFk (Anzeige) |
Folgende Materialien haben wir dann tatsächlich gekauft:
Position | Kosten |
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4x Leimholzplatte Akazie 200x18x2000 [mm] | 66,64€ |
2x Holzleiste Buche 20x27x2000 [mm] | 14,98€ |
1x Glattkantbrett Fichte 44x74x2000 [mm] | 6,98€ |
50x Holzdübel 6×30 [mm] | 1,99€ |
125x Schrauben Spax 4.0×40 [mm] | 14,59€ |
50x Abdeckkappen D12 [mm] für Schrauben TX20 | 1,69€ |
Alle Materialien gab es problemlos beim Baumarkt. Preislich liegen wir dabei leicht über dem Budget. Wir haben allerdings ein etwas größeres Schraubenpaket als nötig genommen. Schrauben kann man immer gebrauchen 😉 Die Schrauben gibt es übrigens bei Amazon deutlich günstiger (mehr für weniger). Hier noch einmal der Link für euch: https://amzn.to/3pPCDtU (Anzeige).
Die Bettfüße konnten wir glücklicherweise vom bisherigen Bett übernehmen. Manche Baumärkte könnten diese Eckwinkel vorrätig haben, ansonsten gibt es sowas zu Hauf bei Amazon. Da diese Eckwinkel direkt mit der Matratze in Kontakt kommen sollte man übrigens keine scharfkantigen Winkel kaufen.
Konzept
Für die Maße des Bettes ist vor allem die Größe der Liegefläche ausschlaggebend. Wir haben uns für zwei Matratzen mit den Standardmaßen 90×200 [cm] entschieden. Da sich die Matratzen leicht quetschen lassen, kann man die Größe der Liegefläche als Innenmaß des Bettgestells übernehmen.
Die Matratze wird bei den meisten Betten von einem Lattenrost getragen. Damit das Rost in das Bettgestell passt, ist es in der Regel etwas kleiner als die Nennmaße der Matratze. In unserem Fall statt 90×200 nur etwa 88×198 [cm]. Damit es später sicher in das Bettgestell passt, sollte man aber besser vorher einmal abmessen.
Das Lattenrost wird nur auf der langen Seite getragen, deshalb braucht das Bettgestell auch nur an der langen Seite eine Auflagefläche. In unserem Fall kommen zwei Lattenroste zum Einsatz, dadurch gibt es noch ein Auflagebalken in der Mitte des Bettes. Hier folgt eine Schnittzeichnung des Bettgestells.
Ihr werdet vielleicht nicht exakt die gleichen Seitenbretter kaufen, deshalb an dieser Stelle eine kurze Empfehlung. Macht euch unbedingt vorher ein Konzept wie hoch die Seitenwände werden müssen. Je nach Lattenrost und Matratze wird sich die Höhe verändern und die Matratze mehr oder weniger aus dem Bett ragen. Wählt man zum Beispiel zu hohe Seiten, dann drücken sich beim Sitzen auf der Bettkante die Bretter in die Oberschenkel. Die 10 cm Höhe des Lattenrostes drückt sich bei Belastung nämlich auch noch etwas zusammen.
Im obigen Bild seht ihr unseren Aufbau (ohne Füße). In diesem Fall liegt die Matratze etwa 5cm unterhalb der Seitenwand. Dadurch kann sie nicht umher rutschen und kann gleichzeitig gut Feuchtigkeit abgeben.
Da der Mittelbalken nur an den kurzen Enden im Rahmen befestigt ist, sollte dieser übrigens etwas massiver sein. Je nach Gewicht, sollte dieser auch noch in der Mitte gestützt werden. Bedenkt beim Aussuchen der Holzleisten ebenfalls, dass die Oberseite des Mittelbalkens später auf gleicher Höhe wie die Seitenleisten sein muss – sonst rollt ihr nachts aus dem Bett 😉
Der Aufbau
1. Seitenwände
Im ersten Schritt haben wir die Seitenwände auf das passende Maß zurecht geschnitten. Der Bettrahmen muss ein Innenmaß von 180×200 [cm] ergeben. Da die Bretter aus dem Baumarkt 200 cm lang sind, können diese für die langen Seiten verwendet werden – ohne zugeschnitten werden zu müssen. Die kurzen Seiten müssen auf 180 cm zuzüglich der Bretterstärke von 2x 18 mm geschnitten werden. Im folgenden Bild sieht man den Aufbau der Seitenwände in der Draufsicht.
Bedenkt beim Zuschnitt, dass man in der Regel die schöne Seite nach Unten legt. Dabei brechen weniger Späne aus dem Holz. Ebenfalls sollte man vernünftiges Werkzeug verwenden. Nur mit den richtigen Stichsägenblättern bekommt man ein gutes Ergebnis hin (hier gibt es ein kostengünstiges Set: https://amzn.to/3aMEeKB (Anzeige)).
Glücklicherweise sind die Bretter vom Baumarkt bereits 20cm breit, so dass wir tatsächlich nur die Länge schneiden mussten.
Die geölten Bretter sind natürlich an Schnittflächen deutlich heller als sonst. Wer kein Holzöl zur Hand hat, der kann die Flächen einfach mit Speiseöl bestreichen und anschließend überschüssiges Öl mit einem trockenen Tuch abwischen.
Das Ergebnis kommt den vorbehandelten Flächen schon recht nahe. Für ein besseres Erscheinungsbild, sollte man sich vermutlich etwas vom Fachhandel besorgen.
2. Äußere Auflageflächen
Im nächsten Schritt werden die Auflageflächen des Lattenrosts für die langen Seitenwände hergestellt. Dafür muss die Holzleiste aus Buche grundsätzlich nur auf das Maß der langen Seiten gekürzt werden – also 2000mm? Tatsächlich nicht. In die Ecken des Gestells kommen noch die Winkel für die Bettfüße. Um die Leiste noch vernünftig anschrauben zu können, würde ich von dem Maß zwischen den Eckwinkeln noch einmal 5mm pro Seite abziehen.
Damit man trotz der Eckwinkel eine möglichst große Auflagefläche hat, haben wir eine Aussparung an den Enden der Leiste vorgesehen. Hier ein Foto davon.
Ob das Sinnvoll ist sei mal dahin gestellt. Aber unser altes Bett hatte das auch so, es sieht ziemlich gut aus und mit der Stichsägen herumspielen macht Spaß!
Die beiden Leisten können jetzt bereits an den langen Seiten des Bettgestells montiert werden. Je sorgfältiger man jetzt arbeitet umso weniger klappert das Bettgestell. Also wird die Leiste bestenfalls vor dem Verschrauben mit Schraubzwingen fixiert. Die Leiste kommt in unserem Fall 26 mm über das untere Ende der Seitenwand. Wie zuvor bereits beschrieben hängt das vor allem von eurer Mittelstange ab! Guckt euch im Zweifel die Querschnittszeichnung oben noch einmal an.
Mit 11 Schrauben 4.0 x 40 haben wir nun die Seitenleiste in gleichmäßigen Abständen in der Seitenwand fixiert. Theoretisch muss man mit den Spax-Holzschrauben bei weichen Hölzern nicht vorbohren. Bei der Buchenleiste haben wir dann doch lieber vorgebohrt – bevor sie uns zerreißt.
Im folgenden Bild sieht man die Aussparung für die Eckwinkel.
Damit sind die Seitenwände bereits komplett fertig und es geht an den Mittelsteg.
3. Der Mittelsteg
Der Mittelsteg hat die ehrenvolle Aufgabe das halbe Gewicht der „schlafenden Masse“ zu tragen und sollte auch entsprechend nicht zu knapp bemessen sein. In unserem Fall ein Fichtenprofil 44×74 [mm]. Die Länge des Profilholzes muss dem Innenmaß des Bettgestells entsprechen – also wieder 2000 [mm]. Für die Montage in der kurzen Seitenwand, haben wir eine Kombination aus Holzdübeln und Schrauben verwendet.
Die Dübel bieten eine formschlüssige Verbindung zum Aufnehmen der Gewichte und die Schraube zieht die Seitenwand und den Mittelsteg zusammen – damit die Dübel nicht aus den Löchern fallen. Auf eine Verleimung haben wir bewusst verzichtet, um das Bett für einen Umzug demontieren zu können.
Mittig in der Seitenfläche wird also zunächst ein Loch für die Schraube durchgebohrt. Daneben kommen die beiden 6mm Löcher für die Holzdübel.
Auch hier noch einmal der Hinweis: denkt an den korrekten Abstand zur Unterkante der Seitenwand. Der Mittelsteg muss nachher auf der richtigen Höhe zur Seitenleiste sein. Das gleiche Bohrbild wird auch noch auf die Stirnflächen des Mittelstegs übertragen.
Wer nun Angst hat, dass der Mittelsteg sein Gewicht nicht hält – der kann natürlich Stützen unter den Mittelsteg schrauben. Anders als die äußeren Bettfüße, kann man diese nicht sehen und somit können diese einfach aus irgendeiner günstigen Holzleiste sein.
4. Zusammenbau
Und schon geht es an den Zusammenbau. Dafür werden zunächst die Seitenwände mit den Eckwinkeln aneinander geschraubt. Versucht die Seitenwände möglichst exakt auszurichten, damit man später keine herausragende Kante sehen kann.
Bevor die zweite kurze Seite verschraubt wird, muss noch der Mittelsteg eingesetzt werden. Anschließend kann dann auch die fehlende kurze Seite montiert werden. Der Mittelsteg wird beidseitig mit je einer Schraube von außen durch die kurze Seitenwand fixiert.
Da unsere Eckwinkel recht weit unten an der Seitenwand liegen, hat die Seitenwand oben etwas weniger Stabilität. Daher wird die Seitenwand an jeder Ecke mit einer weiteren Schraube von der kurzen in die lange Seite verbunden.
Diese 6 Schrauben (4x Ecke, 2x Mittelsteg) lassen sich abschließend mit den dunkelbraunen Abdeckkappen hervorragend verstecken.
Jetzt kann schon das Lattenrost eingesetzt werden.
Idealweise sollte der Lattenrost jetzt so passen, dass er genügend Spiel hat um hinein zu passen ohne dass er herunterfallen kann.
Hat gepasst? Dann noch die Matratzen rauf und fertig ist das Bett.
Fazit
Mit nur wenigen Stunden Arbeit haben wir uns ein tolles Bett gebaut und konnten das gesparte Geld in vernünftige Matratzen und Lattenroste investieren. Das Bett passt super unter die Dachschräge, knarzt kein bisschen und hat eine ideale Höhe von 55cm.
Mal sehen welches Möbelstück als nächstes gebaut wird 😉